Am 14. September wurden im Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt/Main zwei der Ausstellungen eröffnet, die in dieser deutschen Stadt eine umfassende Einsicht in die katalanische Kultur anlässlich ihres Ehrengastauftritts bei der Frankfurter Buchmesse bieten sollen: Patente Lösungen. Neue Architektur aus Katalonien und Gaudí Unseen. An der Eröffnungsveranstaltung nahmen unter anderem der Direktor des IRL, Josep Bargalló, der Direktor des DAM, Peter Cachola, und der Ausstellungskurator von Patente Lösungen, Albert Ferré, teil.

Patente Lösungen. Neue Architektur aus Katalonien ist vom IRL und vom Deutschen Architekturmuseum gemeinsam organisiert worden. Das Kuratorium hat der Fachverlag ACTAR übernommen. Die Ausstellung zeigt Produkte sowie die Gebäude und Umgebungen, für die sie produziert worden sind. Sie ist als Gang durch diverse innovative Bauprogramme, Raumfigurationen und Technologien der katalanischen Architektur angelegt und spürt den Interaktionen nach, die die Materialisierung eines Werkes definieren, vom Entwurf am Computerbildschirm oder in der Modellwerkstatt bis hin zur Besetzung des Raums durch seine Nutzer. Zu sehen sind insgesamt rund dreißig für konkrete Kontexte geplante und erschaffene Produkte, die es erlauben, einen Katalog neuer architektonischer Lösungen für den Export zu definieren, in dem es im Wesentlichen nicht um Gebäude, sondern um innovative Elemente, Patente und Prototypen geht.

Josep Bargalló erinnerte daran, dass die in Katalonien produzierte Architektur oft, und zwar vor allem in der Zeit zwischen der Rückkehr zur Demokratie in den 1970er Jahren bis zu den Olympischen Spielen von 1992, der europäischen Avantgarde zuzurechnen gewesen ist. Seitdem haben sich neue gesellschaftliche Bedürfnisse ergeben, die zur permanenten Notwendigkeit der Lösungssuche geführt haben. "Die Aktivitäten, die das IRL anlässlich des Auftritts der katalanischen Kultur bei der Frankfurter Buchmesse organisiert, erlauben es uns, die Beiträge der katalanischen Architektur vor einem internationalen Fachpublikum zu erläutern, das die Relevanz unserer Vorschläge mit Sachkenntnis bewerten wird. Wir vertrauen darauf, dass die Lösungen, die wir hier präsentieren, dazu beitragen werden, die permanente Notwendigkeit einer gesellschaftlich nützlichen und propositiven Architektur zu bestätigen."

Doppelte Präsenz im DAM

Ebenfalls seit heute ist im DAM die Ausstellung Gaudí Unseen, eine Produktion der Universität Melbourne unter Mitwirkung des IRL zu sehen, die sich mit den Arbeiten zur Vollendung der Basilika der Sagrada Família beschäftigt.

Der Direktor des Museums, Peter Cachola, zeigt sich zufrieden mit diesen Kollaborationen, die er in einem "doppelten Kontext des Fortbestehens der innovativen lokalen Tradition und als Teil der kulturellen Vielfalt in einem vereinten Europa" situiert. Cachola erinnert zudem daran, dass "das DAM mit Patente Lösungen bereits zum zweiten Mal seine Ausmerksamkeit auf die katalanische Architektur richtet: Bereits 1991 kamen wir im Vorfeld der Olympischen Spiele von Barcelona von 1992, in den Genuss des Privilegs, eine umfassende Ausstellung mit Projekten aus dieser Stadt zu zeigen". "Auf diese Weise versuchen wir, unseren persönlichen Beitrag zur intensiven kreativen Kraft der Architektur und der Akzeptanz dieser Rolle in Katalonien zu leisten", fügt er hinzu.

Die Ausstellung Patente Lösungen kann bis zum 18. November 2007 im DAM besucht werden, während Gaudí Unseen bis zum 2. Dezember zu sehen sein wird.